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Flusswanderungen 2011: Elta und Untere Bära - von der Quelle bis zur Mündung in die Donau
7. - 9. März 2011
Traumwetter, interessante Täler im Südwesten der Schwäbischen Alb, trotz Höhenlage von bis zu 900 m kaum Schnee - unsere Flusserkundungen des Jahres versprachen zu besonderen Wanderungen zu werden. Tatsächlich sind beide Flüsschen leicht zu erwandern: Fast nur Grünland, selten Ackerbau bis an das Ufer, wenig sonstige Nutzung. Vor allem das Bäratal ist bis zu 200 m tief in den Kalkstein der Schwäbischen Alb eingeschnitten und daher landschaftlich besonders reizvoll. Wasserbaumeister Biber hat beide Gewässer besiedelt und zum Teil wunderbare Naturlandschaften geschaffen, und das in Erfüllung der Wasserrahmenrichtlinie der EU und des baden-württembergischen Wassergesetzes - alles ohne finanziellen Aufwand für die öffentliche Hand. Für diese ehrenamtliche Arbeit hat der Biber das Bundesverdienstkreuz verdient! Eisvogel und Wasseramsel haben uns an der Bära begleitet. Leider haben an verschiedenen Stellen auch die "Heimatverbrecher" (nach Gerhard Polt) zugeschlagen: Im Quellbereich der Unteren Bära bei Gosheim beleidigen in die Landschaft "hineingekotzte" Gewerbegebiete das Auge, verstellen den Blick auf den Lemberg, den höchsten Berg der Schwäbischen Alb. Unglaublich, wie hier die Landschaft mit Gewerbegebieten zersiedelt wurde. Bei Bärenthal dasselbe in kleinerem Maßstab, aber inklusive Unternehmervilla am Hang. In Wehingen wurde die Bära gar in die Unterwelt verdammt, sie verläuft komplett verdolt unter der Ortsdurchfahrt der Landesstraße 433. Zwischen Reichenbach und Bärenthal konnten wir einen der größten "Heimatverbrecher" beobachten, der in kürzester Zeit mit seinem Steyr-Traktormonster mit Sigmaringer Kennzeichen ein liebliches Wiesental in eine Agrarsteppe verwandelte, Klima- und Wasserschutz darf agrarindustrielles Gewinnstreben nicht behindern, und wir unterstützen das noch aus Steuergeldern mit Unsummen Flächensubvention. Das ist schlichtweg Irrsinn oder grandiose Dummheit! Die nicht standortgerechten Fichten-Monokulturen sind dagegen ein kleiner Schönheitsfehler. Naturnahe Buchen-Tannen-Mischwälder überwiegen!
1. Tag: Rosenmontag, 7. März 2011
Die Bahn bringt uns zuverlässig nach Spaichingen. Vergeblich/verzweifelt versuchen wir hier das Taxi Martin und eine andere Firma telefonisch zu erreichen - sind das Taxiunternehmen oder Phantomfirmen? Aber es gibt auch freundliche junge Männer. Einer fährt uns mit seinem nagelneuen Auto hinauf in den Wald oberhalb von Schura, in dem wir die Quelle suchen werden. Bei der Viehweide oben an der Heusteige hat er in jüngeren Jahren feste Feste gefeiert, und jetzt weiß er auch, dass das kleine Bächlein, das an der Festhütte vorbeifließt, die Elta ist.
Die junge Elta im Wald oberhalb der Viehweide an der Heusteige Das Wahrzeichen des oberen Eltatales: Der Hohenkarpfen (von Nordwesten) Die ersten Biberdämme bei Gunningen
Der Hohenkarpfen von Südosten So fließt die Elta durch Seitingen, wo es noch schöne alte Häuser gibt. Wir kehren im Jugendstil-"Adler" auf ein Bier ein.
Der Kirchberg von Seitingen-Oberflacht Hopp, drüber! ... oder unten durch
An der Mündung der Elta in die Donau in der Nähe des Tuttlinger Bahnhofs
Mit 15,629 km ist die Elta einer der kürzesten Nebenflüsse der Donau, die wir erwandern. Wir übernachten in Tuttlingen im Hotel Schlack. In der Osteria hinter dem Rathaus essen wir italienisch.
2. Tag: Fasnetsdienstag, 8. März 2011
Die Hohenzollersche Landesbahn bringt uns nach Aldingen bei Spaichingen, von wo aus uns ein nicht sehr freundlicher Busfahrer nach Gosheim zu Füßen des höchsten Berges der Schwäbischen Alb hinaufkutschiert.
In Gosheim ist die Hölle los: Narrensprung Wanderung Richtung Lemberg zur Quelle der Unteren Bära – mit ein paar Grafiken wäre die Tafel informativer!
Die ansprechend gefasste Quelle der Unteren Bära in den Tonen des Braunen Jura Kalktuff lagert sich im Bachbett ab und grüne Algensoße aus irgendwelchen zufließenden Abwässern von Gosheim
Für das Gosheimer Sportgelände muss die Bära ins Rohr Vorne landschaftsprägende Silage, in der Mitte die Schule, dahinter ein Gewerbegebiet und der Lemberg! Clopapier im Bach: So funktioniert der Gosheimer Regenüberlauf!
Wehingen: Zuerst die drei Grazien am Bach, dann muss die Untere Bära unter die Straße! Darunter fließt die Untere Bära!
Die erste Mühle bei Harras
Reichenbach am Heuberg, Bahnhof und Bahn gibt es schon lange nicht mehr, aber eine angenehme Mittagsrast im Gasthaus Löwen ... und bald danach ein Biberrevier im Naturparadies an der Unteren Bära
Hier ist die Biberburg versteckt Der Hauptdamm
Das Biberrevier oberhalb von Egesheim: Kahlschlag Hauptdamm Bäramühle Egesheim: Säge- und Getreidemühle nebeneinander, betrieben von Cousins
Schneeglöckchen Die letzten Kilometer der Unteren Bära vor ihrem Zusammenfluss mit der (kürzeren) Oberen Bära
Jakobsweg und Wasserweg zum Wasserwerk Hammer Landschaftszerstörung: Aus der Eschwiese wurde ein Eschacker
Die Grassilage verfault, die sauren Abwässer vergiften die Bära "Eschwiese" - in der Karte von 2009 noch Wiese! Und dann wieder ein Traum von Fluss!
Die alte Mühle von Ensisheim Gleich ist der "..." mit dem Umbrechen der nächsten Wiese fertig, dann wütet er wenige Meter unterhalb in der Talaue weiter!
Das ist Landschaftszerstörung in großem Stil, ein Krieg gegen die in Jahrhunderten entstandene Kulturlandschaft Und dann wieder Idylle unterhalb Bärenthal
Ein netter BMW-Fahrer mit ausländischen Akzent, der auf dem Weg ins Fitness-Studio ist, nimmt uns mit bis zu unserem *Gasthaus Sonne in Fridingen. Familie Hipp empfängt und versorgt uns trotz Fasnetsstress sehr freundlich, sogar mit Pflaster und Kompressen!
3. Tag: Aschermittwoch, 9. März 2011
Frau Hipp fährt uns persönlich nach Bärenthal zurück, damit wir unsere Wanderung entlang der Bära dort fortsetzen können, wo wir sie gestern Abend unterbrochen haben.
Diese Nachpflanzung frisst der Biber nicht! Schöner Rast- und Wasserspielplatz unterhalb der ehemaligen Burg Lengfenfels Schon wieder hat der Kerl zugeschlagen
Im unteren Bäratal
Hammerwerk Fridingen Nach rund 26 km mündet die Bära beim Donaukraftwerk Fridingen in die Donau
An der Donau beim Fridinger Bahnhof endet die Wanderung. Die Bahn bringt uns trotz Streikzeit pünktlich nach Hause.