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Eine Frühlingswanderung entlang der Rot

19. Februar bis 22. Februar 2007

1. Tag: Rosenmontag, 19. Februar 2007: Kann das sein: Strahlend blauer Himmel, Frühlingsblumen blühen - und es ist Rosenmontag. Die Bahn bringt uns ausnahmsweise zuverlässig nach Leutkirch, wo wir leider in den falschen Bus steigen. Montags wäre eine "Marktlinie" der Firma Waibel direkt nach Seibranz gefahren. So werden wir gemütlich in die Narrenhochburg Bad Wurzach kutschiert. Mit dem Taxi geht es weiter nach Seibranz, wo die Rot als Pfaffenrieder Bach am nördlichen Ortsrand in 743 m Höhe auf dem Scheitel einer würmeiszeitlichen Moräne als Entwässerungsgraben einer moorigen Wiese entspringt. Drainagerohre und Entwässerungsgräben sind für einige Zeit die einzigen Zuflüsse. Erst im Stadtwald Wengenreute wir die Rot zum Bach - und bald darauf zum See. Sie muss gleich darauf 4 Straßen nacheinander unterqueren, ehe sie als gemütlicher Wiesenbach durch kleine Wälder und das liebliche Rupprechtser Tal mäandriert. In Rupprechts dann die erste Mühle, heute nur noch ein etwas altertümliches Kleinwasserkraftwerk, dafür aber mit einem ehemaligen Müller, der Geschichte und Geschichten erzählen kann (Literaturhinweis: Högerle, Gebhard: Die Rot und ihr Tal). Bald wird der Stausee bei Mühlberg/Konradsweiler erreicht, ein misslungenes Naherholungsprojekt. Die freundlichen Wirtsleute der * Linde, unseres Quartiers in Rot an der Rot, holen uns mit dem Auto vom riesigen, völlig zugewachsenen Parkplatz ab. [14,5 km]

     

Winterling und Schneeglöckchen am Leutkircher Bahnhof               Laut Topographischer Karte die Quelle der Rot                                      Aber oberhalb fließt noch Wasser im Graben!

       

Ist es nur der schmelzende Schnee?                                Nein, hier am Ortsrand von Seibranz drückt das Wasser aus dem Boden, aber erst im Wald gibt es einen richtigen Bach!

       

Urwald? Nein, Kunstwerke der Natur

       

Moorbach Rot                                                                            Langweiher, der erste Rot-See

       

Rast zwischen Unterfloders und Harma                                       Die Rot im Wald bei Harma                                                        Das erste Wehr oberhalb Rupprechts

       

Das erste Kleinstwasserkraftwerk in der ehemaligen Mühle von Rupprechts

       

Impressionen aus dem Rupprechtser Tal

        

Rote Quelle am Ufer                                                                    Mäander zwischen Wald und Wiese                                            Der erste Pegel

       

Der große Rot-Stausee                                                                    Ehemaliges Prämonstratenser-Kloster Rot an der Rot                    Unser Gasthaus Linde

2. Tag: Fasnetsdienstag, 20. Februar 2007: Wieder kündigt sich ein strahlender Frühlingstag an. Unsere freundliche Taxifahrerin führt uns durchs Kloster und fährt uns anschließend wieder hinaus zum Parkplatz am Stausee. Reif und Sonne schaffen Kunstwerke auf den Wiesen. Wir aber wandern flussabwärts nach Spindelwag zum Zusammenfluss der beiden Quelläste Pfaffenrieder Bach und Ellbach. Hier sehen wir erste Biberspuren. Leider haben wir ab hier für viele Kilometer harten Asphalt unter den Schuhe. Es folgen viele kleine Wasserkraftwerke und große Sägereien. Leider gibt es außer in Rot an der Rot kein einziges Gasthaus im Tal. Aber an der Grabenmühle, einem schönen Jugendstilhaus, können wir in der Sonne rasten und werden vom Müller aufgeklärt: Früher gab es keine armen Müller und keine reichen Bäcker, heute gibt es keine reichen Müller und keine armen Bäcker. Tatsache ist, dass es kaum mehr Müller und nur noch  wenige richtige Bäcker gibt! Bald darauf erfreuen wir uns wieder an Biberspuren. An der ehemaligen Mühle Binnrot:" Des isch Privatgrund!!!" Aber der freundlich, zurückhaltende Bauer rückt das Negativbild, das uns die am Gartentischchen sitzende Blondine zunächst vermittelt hat, wieder zurecht. Erst in Bechtenrot finden wir in der gelben "Post" eine Oase. Drinnen feiert der katholische Frauenbund mit Hochwürden=Pirat Fasnacht, draußen sitzen wir zwischen Krokussen und Schneeglöckchen in der Sonne und genießen das Leben bei Härle-Bier, Kaffee und gutem Kuchen. Dieses Wirtshaus ist täglich geöffnet und wird unter der Woche von der 82-jährigen Mutter des Wirtes betrieben. Leicht geht es an der Rot entlang weiter, deren Ufer immer mehr von der Landwirtschaft misshandelt wird: Äcker bis ans Wasser, Flüssigmistbäche münden in die Rot, mit Mist aufgefüllte Uferabbrüche ... Links das durch einen Brand beschädigte Schloss Edelbeuren, aber kein Kirchturm von Gutenzell in Sicht. Kein Wunder, unser Tagesziel ist ein ehemaliges Zisterzienser-Kloster, wo es keinen Kirchturm, sondern nur einen Dachreiter gibt. Wir betreten die weitläufige Anlage der Reichsabtei Gutenzell durch einen kleinen Durchlass in der Mauer, besichtigen die barocke Pracht, an der Meister Dominikus Zimmermann, Vater der Gutenzeller Äbtissin Maria Alexandra,  beteiligt war. Klein-Peter wundert sich etwas über die 5 Schädel und Skelette von Heiligen, die hier als Reliqiuen verehrt werden. Im **Klosterhof Gutenzell finden wir ein sehr gutes Quartier. Leider hat das Restaurant Ruhetag, aber unsere Wirtin, Frau Sax, gibt uns die Schlüssel ihres Privatautos, so dass wir zum Essen ins benachbarte Ochsenhausen fahren können. Wanderer seien vertrauenswürdig, sagt sie. Ich freue mich über das beste Einzelzimmer, in dem ich je geschlafen habe. Die Rekreation im Colani-Bad aus den 70ern ist äußerst erholsam. [19 km]

       

Kloster Rot an der Rot, früher Mönchsrot                    Die Holzhey-Orgel                                                Die drei Flusswanderer im Klostertor von Rot an der Rot

       

Licht und Schatten                                                                        Ehemalige Mühle Spindelwag

       

Der zweite Quellast: Der Ellwanger Bach                                        Das erste Wasserkraftwerk´                                                    Die erste Biberspur

       

Nicht so ökologisch wie es aussieht: Keine funktionierende Fischtreppe, kaum Restwasser in der Rot!                                                Rot an der Rot im Vorübergehen

        

Unordnung am Holzwerk Schilling. Erst das Hochwasser räumt etwas auf                                                                                    Jugendstiltraum Grabenmühle

       

Grabenmühle                                                                                    Bald fällt er!                                                                                Biberburg

       

Biberweg                                                                                    Am Wehr von Binnrot                                                                    Daimler-Benz-Wiesenwalze in Bechtenrot

       

Flusswanderer-Oase: Der Garten des Gasthauses zur Post in Bechtenrot

       

                                                                                                    Bei der Herrenmühle (Dietbruckmühle)                                        Wieder ein kleines Kraftwerk

        

Rotbrücke Edelbeuren                                                                    Das angesengte Schloss Edelbeuren                                            Mais direkt am Fluss - den Biber freut's

           

... aber nicht, wenn die Gülle in den Fluss läuft                                Wo ist der Gewässer-Randstreifen?                                            Hier geht es ins Kloster Gutenzell hinein

          

Dominikus Zimmermann höchstpersönlich war der Meister!            Barocker Zisterzienser-Dachreiter                        Hotel Klosterhof Gutenzell

3. Tag: Aschermittwoch, 21. Februar 2007: Wieder Kaiserwetter! Und dazu ein besonders gutes Frühstück. Gleich darauf der Knaller: Direkt nach Gutenzell beginnt der naturnächste Abschnitt der ganzen Rot: Auen-Urwald mit Schneeglöckchen, Biberspuren und -burgen, bizarre Baumgestalten, Uferabbrüche, Wasseramseln ... Dann Stau und ein Jugendstil-E-Werk (bei Huggenlaubach). Die nächste Mühle hat das erste und einzige "Umgehungsgerinne" an der ganzen Rot. Bald sind wir in Schwendi, wo der etwas vergammelte Besitz der Freiherrn von Süsskind-Schwendi auffällt. Wir essen unseren Aschermittwochsfisch im Gasthof Stern beim Bruder unseres letzten Gastgebers. Schwendi geht mit der Rot nicht sehr gut um: Am Ortseingang ist sie in ein Betonkorsett gezwängt, am Ortsausgang wird sie mit Pferdemist gedüngt, und außerhalb gehen häufig Äcker bis ans Ufer. Sobald dieses aber etwas naturnäher gestaltet ist, finden wir Biberspuren. Vor Rot eine Freizeitanlage, deren Abfluss wir im Stabweitsprung überwinden. Einige Jungs führen uns durch ihre Baumhausvilla an der Rot. In Burgrieden verschwindet unser Rotkanal unter einem Fabrikgelände. Wir fahren mit dem RAB-Bus ins benachbarte Laupheim bis zur Bushaltestelle Judenberg, wo wir in der historischen, ehemals jüdischen **Schildwirtschaft zum Rothen Ochsen gut untergebracht werden und noch besser speisen. [18 km]

       

Klosterkirche Gutenzell                                                            Im Urwald an der Rot bei Gutenzell                                        Schneeglöckchen

       

Biberburg                                                                                Der Biber nagt ...                                                                        ... und verjüngt,                          

       

fällt Bäume                                                                                und entrindet sie.                                                                    Schneeglöckchen überall

       

Biberhafen                                                                                    So sieht eine vom Biber verjüngte Weide aus                        Naturlandschaft an der Rot

       

Bunte Baumpilze                                                                            Rückblick                                                                                        E-Werk Huggenlaubach

       

Das einzige Umgehungsgerinne an der Rot                                        Schwendi betoniert die Rot zunächst ein                                        Mittagsrast

       

Schwendi                                                                                    füllt die Rot mit Pferdemist auf                                                    Biberburg bei Bußmannshausen

       

Das geniert uns nicht!                                                                Freizeitanlage Rot

       

Die Baumvilla in Rot                                                                    und die Wasseramselvilla unter der Brücke                                Endlich beginnt der Gewässerrandstreifen

       

E-Werk Bürghöfe in Burgrieden                                                    ???                                                                                           

4. Tag: Donnerstag, 22. Februar 2007: Da sind tatsächlich Wölkchen am Himmel! Aber die verziehen sich rasch, und wir haben wieder das gewohnte Blau. Der Bus bringt uns hinüber nach Burgrieden an die Rot, wo uns nur Pferdeweiden am Fortkommen hindern. Straßenlärm begrüßt uns bei Achstetten. Hier quert die autobahnähnliche B 30 die Rot.  Wir erhalten Einblick in das Innere eines Pegelhäuschens. wo gerade der Datenlogger repariert wird. Die große Stettener Mühle im Taubried mahlt schon seit über 20 Jahren nicht mehr. In der Flur "Zwischen den Wassern", wo die Flüsse Westernach und Rot sich sehr nahe kommen, wurde um 1930 ein Kanal von der Westernach zur Rot gegraben, in dem fast das ganze Wasser der Westernach die Rot speist. Diese wiederum führt dadurch dem Donaustausee des E-Werks Donaustetten eine größere Menge Wasser zu. Vorher aber noch durchqueren wir am südwestlichen Ortsrand von Dellmensingen ein Naturparadies, in dem sich auch Freund Biber wohl fühlt. Dann aber geht's in die **Brauereigaststätte zum Adler zum wohlverdienten Mittagessen. Auf schönen Uferwege, auf denen einige gut informierte Spaziergänger unterwegs sind, erreichen wir zunächst das Wehr, an dem fast die ganze Rot inklusive Westernach in den Donau-Stausee eingeleitet wird. Die Rest-Rot wird unter dem Stausee durchgeleitet und mündet in die Rest-Donau. Nach der Mündungsfeier gehen wir noch zur Mündung der kümmerlichen Rest-Westernach, die ebenfalls unter dem Stausee durchgeleitet wird. Schnell sind wir am Bahnhof Erbach, von dem die Züge im Stundentakt fahren. [13 km] Gesamtstrecke 64,5 km

       

Schildwirtschaft zum Rothen Ochsen in Laupheim        Opulentes Frühstück in historischem Gemäuer            Bei Bronnen

       

Stromschlag oder Kratzer, das ist die Frage!                                    Unter der B 30                                                                            Blick ins Achstetter Rot-Pegelhäuschen

       

Die Westernach speist die Rot, seit 1930                                    Biberparadies bei Dellmensingen

       

Der "Adler" in Dellmensingen. Hier wird gutes Bier gebraut und gut gekocht!                                                                                    Bläßhühner

       

Das große Wehr vor der Donau                                                    Das ist die Rest-Rot                                                                        Dieser Teil fließt in den Donaustausee

       

Rückblick nach Dellmensingen                                                        Kirche und Schloss Erbach                                                            Rot-Unterführung unter dem Stausee hindurch

       

Rest-Rot vor der Unterführung                                        Der Stausee darüber                                                                    Hier kommt die Rest-Rot wieder ans Licht

       

Kurz vor der Mündung                                                                     An der Mündung                                                                            Rest-Donau              

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier mündet die Rest-Westernach in die Donau. Wann wandern wir von ihrer Quelle bis hierher?